Totholz als wichtiger Faktor für einen nachhaltig gesunden und natürlichen Wald

Die Stadt Braunau am Inn besitzt rund 300 Hektar Wald und achtet dabei besonders auf eine nachhaltige Bewirtschaftung. Ein gesunder, "zukunftsfitter" Wald zeichnet sich unter anderem durch seine Artenvielfalt aus. Bewusst im Wald belassenes Totholz spielt dafür eine wichtige Rolle.

Maßnahmenplan für nachhaltige Waldbewirtschaftung

Als Orientierung für die Bewirtschaftung des Stadtwaldes dient der Waldbewirtschaftungsplan 2018–2028, der von der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Braunau erstellt wurde. Der Waldbewirtschaftungsplan enthält eine Bestandsaufnahme des Stadtwaldes und definiert Maßnahmen für die zukünftige Bewirtschaftung.

Diese Maßnahmen werden laufend vom Forstbetreuer der Stadtgemeinde Braunau umgesetzt. Dazu zählen beispielsweise die kontinuierliche Schädlingsüberwachung und der schrittweise Umbau des Stadtwaldes in einen klimatoleranten, artenreichen Mischwald, der Störungen durch den Klimawandel leichter ausgleichen kann. Ziel der Waldpflegemaßnahmen ist es, einen gesunden, natürlichen Wald zu schaffen und die Widerstandskraft der Bäume zu verbessern – so sind diese resistenter gegen Schädigungen.

Natürliche Wälder zeichnen sich unter anderem durch gewisse Mengen von abgestorbenem Holz aus. Äste und Stämme auf dem Waldboden und tote Bäume, die niemand wegräumt, werden von vielen Menschen als unordentlich empfunden. Doch dieses Totholz wird meist bewusst liegen gelassen, es erweist dem Wald nämlich ganz besondere Dienste.

Totholz ist voller Leben

Der Begriff "Totholz" ist ein wenig irreführend, denn die dürren Stämme stecken voller Leben. Es ist der letzte Entwicklungsschritt im Leben eines Baumes und als eines der wichtigsten ökologischen Strukturelemente für einen gesunden Wald unverzichtbar. Tote, aber noch stehende Bäume, dürre Asthaufen, Baumstümpfe oder frisch abgestorbene Stämme – sie alle bieten einer Vielzahl von Tieren, Pflanzen, Moosen, Flechten und Pilzen mannigfaltige Lebensräume. Je mehr verschiedene Lebewesen ein Ökosystem besiedeln, desto höher ist die Artenvielfalt, ein wichtiger Faktor für die Gesundheit eines Waldes. Im Interesse des Naturschutzes ist es daher wichtig, Rücksicht auf die Ansprüche von Flora und Fauna zu nehmen und deshalb genügend Totholz im Wald zu belassen.

(Quelle: Stadt Braunau in Zusammenarbeit mit dem BFW Bundesforschungszentrum Wald)

Totholz ist ein vielfältiger Lebensraum für Tiere, Pflanzen, Moose, Flechten und Pilze.  Totholz ist ein vielfältiger Lebensraum für Tiere, Pflanzen, Moose, Flechten und Pilze.