Bei am Radler: Interview mit Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher

In dieser neuen Serie spricht Radfahrbeauftragter Markus Dutzler mit Menschen, die viel in Braunau mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Markus Dutzler: Als erstes darf ich dazu mit unserem Bürgermeister Johannes Waidbacher reden, den man immer wieder mit dem Rad in der Stadt antreffen kann. Hannes, warum fährst du in Braunau gerne Rad?
Johannes Waidbacher:
Weil ich in der Stadt schnell überall bin und das, obwohl ich Hauptstraßen meide. Ich nehme lieber Umwege in Kauf. Es gibt in Braunau so viele ruhige Nebenstraßen, die man nutzen kann um stressfrei Rad zu fahren. Nach Haselbach fahre ich zum Beispiel beim ÖAMTC vorbei, unter der Bundesstraße durch, auf den Sepp Auer-Weg und dann in die Slatner-Straße. Aber auch zu Fuß kommt man in Braunau gut voran, so brauche ich, wenn die Termine passen, oft das Auto über Wochen nicht. Das spart auch die Parkplatzsuche.

Wie bist du zum Radfahren gekommen?
Schon in die Volksschule in Burgkirchen bin ich mit dem Rad gefahren. Einige Zeit lang habe ich auch am Rennrad trainiert und dabei auch einige spektakuläre Stürze hingelegt. Das Rennrad habe ich aber nicht mehr.

Was für ein Rad fährst du aktuell?
Ich habe ein Mountainbike für den sportlichen Einsatz. Ein Fully ohne E-Antrieb, ein Geschenk zu meinem 50er. Ich schaffe es aber nur selten, damit eine Tour zu machen. Im Alltag nutze ich das alte Damenrad meiner Frau. Das war früher mit Kindersitz ausgestattet und ist jetzt mit Korb einfach praktisch.

Fährst du mit Helm?
Beim Mountainbiken immer. In der Stadt nur sporadisch, wie ich leider zugeben muss. Aber es gibt immer mehr coole Helme, und es ist definitiv sicherer, einen zu tragen. Ich glaube, ich muss mich im heimischen Fachhandel mal neu ausstatten.

Was bräuchte es in Braunau, dass du noch mehr Alltagswege mit dem Rad fährst?
Aus meiner Sicht sind wir in Braunau mit den Radwegen schon ganz gut aufgestellt. Es fehlen noch der eine oder andere Lückenschluss und Alternativrouten. Aber ich bin guter Dinge, dass wir durch das weitere schrittweise Abarbeiten unseres Radverkehrskonzepts auch das hinbekommen. In manchen Bereichen können wir aufgrund der Platzverhältnisse die Infrastruktur einfach nicht mehr verbessern, hier müssten wir den Radfahrern wohl noch besser die Alternativrouten mit geringer Verkehrsbelastung näherbringen. Generell muss das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass es für viele kurze Strecken eigentlich überhaupt keinen Sinn macht, das Auto zu starten. Traditionellerweise haben wir in Braunau aber ohnehin immer schon einen hohen Anteil an Radfahrern.

Wenn du einen Wunsch an die "Radfee" hättest, was würdest du dir wünschen?
Ein flächendeckendes Netz von Radschnellverbindungen.

Was würdest du allen Radfahrenden in Braunau gerne sagen?
Bitte den Gehsteig nicht als Radweg verwenden und auf die Fußgänger Rücksicht nehmen.

Und was allen, die (gerade) nicht Rad fahren?
Bitte auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer, sprich Radfahrer und Fußgänger, Rücksicht nehmen. Radfahren macht Spaß, man ist unheimlich schnell, es braucht kaum Platz und man tut, wie in meinem Fall, etwas für die Figur. Probiert das Rad einfach mal wieder als Alltagsverkehrsmittel aus.

Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher ist in Braunau gerne mit dem Rad unterwegs.

erschienen in: Braunauer Stadtnachrichten 196, Juni 2022