Verantwortung Geschichte

Die Stadt Braunau stellt sich der aus der Tatsache resultierenden Verantwortung, dass Adolf Hitler am 20. April 1889 hier geboren ist. Wenngleich Adolf Hitler nur bis zum Alter von drei Jahren in Braunau lebte, sieht es die Stadt als Ver­pflichtung an, sich verantwortungsvoll und bewusst mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und dem Klischee, Braunau sei eine "braune Stadt" zumindest gewesen, entgegen zu treten.

> Medieninformation der Stadtgemeinde Braunau am Inn zum Mahnstein,Salzburger Vorstadt 15, Braunau am Inn (Geburtshaus Adolf Hitler), Stand 09.07.2020

> Presseerklärung von Bgm. Mag. Johannes Waidbacher zum Schreiben des BM.I zur medialen Diskussion um den Mahnstein, Stand 06.07.2020

> Presseerklärung von Bgm. Mag. Johannes Waidbacher zum Ergebnis des Architekturwettbewerbs für die Liegenschaft Salzburger Vorstadt Nr. 15, Braunau am Inn (Geburtshaus von Adolf Hitler)

Die Stadt Braunau am Inn bewies und beweist mit zahlreichen Maßnahmen, dass sie sich dem zeitgeschichtlichen Erbe stellt und gewissenhaft Verantwortung für den Umgang mit der Geschichte trägt. Beispielhaft wird dazu angeführt:  

  • Vor dem Geburtshaus von Adolf Hitler wurde auf Veranlassung des damaligen Bürgermeisters Gerhard Skiba im Jahr 1989 ein Gedenk- und Mahnstein aus Granit aus dem ehemaligen KZ Mauthausen gesetzt. Die Inschrift "Für Frieden, Freiheit und Demokratie. Nie wieder Faschismus. Millionen Tote mahnen" gibt unmissverständlich die Meinung der Stadt Braunau am Inn zum Ausdruck und gilt als Mahnung, als Bekenntnis und als Aufruf, wachsam zu sein.  
  • Vor dem Mahnstein findet alljährlich Anfang Mai eine von der Stadt, dem Mauthausen Komitee Österreich und dem Verein für Zeitgeschichte organisierte Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Nationalsozialismus statt.  
  • Seit 1992 werden mit wesentlicher Unterstützung der Stadt die Braunauer Zeitgeschichte-Tage abgehalten, die sich mit der jüngeren Geschichte befassen.  
  • Die Stadt Braunau am Inn bewahrt sowohl mit Straßenbenennungen als auch mit Stolpersteinen die Erinnerung und das Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus. 
  • Die Stadt unterstützt das Projekt braunau-history.at, das wissenschaftlich fundiert die historischen Fakten und deren Folgen für die Stadt Braunau am Inn als Geburtsort von Adolf Hitler aufarbeitet. Diese interaktive Plattform wird bereits von Personen weltweit genutzt.  
  • Die Stadt Braunau am Inn setzt sich für andernorts oft ausgegrenzte Roma und Sinti ein, betreibt mit dem Verein "RoSi" einen Rastplatz für durchreisende Roma und Sinti und schafft damit eine geordnete Möglichkeit des Campierens. Eine solche Einrichtung gibt es nur zweimal in Österreich. Diese Initiative wurde im Jahr 2002 von der oö. Gesellschaft für Kulturpolitik und der SPÖ Oberösterreich mit der Verleihung des Inter-Kultur-Preises, vom Land Oberösterreich im Jahr 2003 mit dem Menschenrechtspreis und im Jahr 2008 mit der Verleihung des Floriani-Preises für couragiertes Eintreten für ausgegrenzte Minderheiten ausgezeichnet.  
  • Vom Krankenhaus St. Josef wurde ein Jägerstätter-Park geschaffen – im Gedenken an den im Bezirk Braunau geborenen Franz Jägerstätter, der als Kriegsdienstverweigerer 1943 hingerichtet wurde.