Gesamtenergiekonzept

Mit der Erstellung des Gesamtenergiekonzeptes (GEK) hat die Stadtgemeinde Braunau am Inn im Jahr 2014 einen richtungsweisenden Schritt für einen nachhaltigen Umgang mit Energien gesetzt. Dafür wurde die Stadt Braunau mit dem oberösterreichischen Landesenergiepreis Energie Star 2020 in der Kategorie "Energiewende lokal" ausgezeichnet und wird bei den "Energy Leaders" des Energiesparverbandes OÖ vorgestellt:

Energie Star: Gewinner 2020

Energy Leaders aus Oberösterreich

Ziel ist es, vermehrt auf Erneuerbare Energieträger umzusteigen und den Energieverbrauch der Stadt Braunau laufend zu reduzieren. In Anlehnung an die Ziele der OÖ Energiestrategie wurden im GEK konkrete Ziele für den Energieverbrauch und die Energieaufbringung der Stadt Braunau definiert.

Dazu werden seither jedes Jahr verschiedenste Maßnahmen und Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Umstieg auf Erneuerbare Energien umgesetzt und so Treibhaus-Emissionen Schritt für Schritt reduziert.

Mit dem verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Ressourcen trägt die Stadt Braunau aktiv zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Gestaltung unseres Lebensraumes bei.


Bericht Gesamtenergiekonzept Braunau 

Nach rund zweieinhalb Jahren intensiver Arbeit wurde am 25. April 2014 der Endbericht zum Gesamtenergiekonzept der Stadt Braunau am Inn präsentiert.

Gesamtenergiekonzept Braunau Bericht.pdf herunterladen (3.83 MB)


Überblick zu bereits umgesetzten Maßnahmen

Im Rahmen des Braunauer Gesamtenergiekonzeptes wurden und werden jedes Jahr mehrere Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz bzw. zur Erhöhung des Anteils Erneuerbarer Energieträger umgesetzt. 

Hier ein kurzer Überblick über einige der bereits umgesetzten Maßnahmen:

Umstellung der Heizung auf Erneuerbare Energieträger bei stadteigenen Objekten – so steigt Braunau Schritt für Schritt aus fossilen Energien aus

Die Geothermie Braunau-Simbach, das größte grenzübergreifende Geothermie-Projekt Europas, versorgt zahlreiche öffentlichen Gebäude wie Ämter, Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Bäder sowie zahlreiche Privathaushalte in beiden Städten mit erneuerbarer und CO2-neutraler Wärme. Damit haben Braunau und Simbach ein echtes Vorzeigeprojekt moderner und umweltfreundlicher Energieversorgung. Seit der jüngsten Netzerweiterung 2017 sind als Maßnahme im Rahmen des Braunauer Gesamtenergiekonzeptes auch das Rathaus, das Bürgerspital mit Stadtbücherei und Studienbibliothek, das Kulturhaus Gugg und der Stögerstadel in Braunau an die Geothermie-Fernwärmeversorgung angeschlossen. Durch den Anschluss dieser vier Objekte können jährlich ca. 185 Tonnen CO2 eingespart werden.

Auch wo kein Fernwärmenetzanschluss gegeben ist, wurden in den vergangenen Jahren in Braunau fast alle bestehenden Ölheizungen in stadteigenen Objekten durch erneuerbare Energieträger ersetzt. So wird der Wirtschaftshof seit 2016 mit einer Pelletsheizung beheizt, kombiniert mit einer thermischen Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung. Auch die Ölheizung der Freiwilligen Feuerwehr Ranshofen wurde durch eine Pelletsheizung ausgetauscht. Eigene Hackgutheizungen beim Recyclinghof/Abfallwirtschaftszentrum sowie bei Schloss und Schule Ranshofen versorgen auch diese Objekte mit umweltfreundlicher Wärme aus Biomasse.

Installation von PV-Anlagen auf diversen Objekten der Stadt 

Ganz aktuell wurde im Sommer 2020 eine neue PV-Anlage mit einer Leistung von 64 kWp im Freizeitzentrum der Stadt Braunau installiert. Mit dieser PV-Anlage wird künftig Strom für die Warmwasseraufbereitung der Duschen sowie diverser Pumpen im Freibad und Hallenbad erzeugt. 

Auch in den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere PV-Anlagen auf stadteigenen Objekten installiert. Im Rahmen der Projekte „PV macht Schule“ bzw. „PV Kindergärten“ wurden 2014 bzw. 2016/17 Photovoltaik-Anlagen auf sechs Braunauer Schulen (VS und NMS Stadt, Poly, VS und NMS Ranshofen, VS Laab) mit insgesamt 15 kWp sowie auf drei Kindergärten (KG Haselbach, KG Süd, KG Ranshofen) mit insgesamt ca. 10 kWp errichtet. Ziel dieses Projektes ist auch die Bewusstseinsbildung bei den Schülerinnen und Schülern zum Thema Erneuerbare Energien – so wird die Förderung eines bewussten und nachhaltigen Umgangs mit Energie und Ressourcen auch in den Unterricht eingebaut.

Auf dem Vereinsheim des ATSV Laab wurde eine PV-Anlage mit einer Leistung von 5,3 KWp errichtet, die seit Februar 2017 in Betrieb ist. Die Flutlichtanlage des Fußballplatzes wurde außerdem auf LED umgestellt.

Umstellung des stadteigenen Fuhrparks auf E-Antrieb und Förderung sanfter Mobilität 

Bei Neuanschaffungen für den Fuhrpark des Wirtschaftshofes wird besonders auf umweltfreundliche Mobilität geachtet. Bei vielen Aufgaben des Wirtschaftshofes, gerade im städtischen Bereich (Platzbedingungen, Stop & Go), haben Nutzfahrzeuge mit E-Antrieb viele Vorteile. Als jüngste Neuzugänge sind seit Frühjahr 2019 zwei E-Klein-Lkw und zwei E-Mopeds im täglichen Einsatz, etwa für die Abfallsammlung und die Pflege öffentlicher Grünanlagen (Heckenscheren, Trimmer, Motorsägen, Hochentaster und einen Rasenmäher auf akkubasis).

Generell ist die Stadt Braunau um die Förderung sanfter Mobilität bemüht und setzt z.B. einen eigenen Radfahrbeauftragten ein, der sich für die Verbesserung der Radfahrinfrastruktur und auch für die Bewusstseinsbildung in diesem Bereich einsetzt. Im Projekt „KlimaAktive Radoffensive Braunau“ sollen acht Teilprojekte für den Radverkehr zusätzliche Rahmenbedingungen schaffen und damit einen Beitrag zur Förderung klimafreundlicher Mobilitätslösungen leisten. Eines der Projekte beinhaltet den Ersatz der nicht radfreundlichen Abstellbügel bei den schulischen Radabstellanlagen.

Braunau beteiligt sich auch regelmäßig an der Europäischen Mobilitätswoche und setzt diverse Aktionen um, mit denen Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert werden sollen. In der Mobilitätswoche im September 2020 gab es in Braunau z.B. zwei kostenlose Citybustage. Der Rad-Reparaturworkshop, das spezielle Radtraining für E-BikerInnen sowie ein gemeindeübergreifendes Nachbarschaftsradeln mussten aufgrund  der Situation mit dem Corona-Virus abgesagt werden. 

Energieeffiziente Straßenbeleuchtung

Die Straßenbeleuchtung ist mit einem Anteil von etwa einem Viertel des Stromverbrauchs der stadteigenen Objekte und Anlagen einer der wesentlichen Stromverbraucher. Es findet eine laufende Umstellung der Leuchtmittel auf LED statt, um so den Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung Schritt für Schritt zu reduzieren. So wurden etwa in Ranshofen in den Jahren 2017/18 insgesamt 280 Quecksilberdampflampen auf LED umgestellt. Dadurch konnten wir den Stromverbrauch in diesem Bereich um rund 45 % reduzieren. Dies bedeutet pro Jahr eine Einsparung von knapp 5,5 Tonnen CO2-Emissionen. Auch bei sämtlichen Neuerrichtungen bzw. Generalsanierungen im Straßenbau wird die Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente und umweltfreundliche LED-Leuchtmittel umgestellt.

Braunau am Inn ist AdieuÖl-Partnergemeinde

Braunau ist eine der ersten Partnergemeinden in der Kampagne "AdieuÖl" des Landes Oberösterreich und des OÖ Energiesparverbandes, die noch mehr Ölheizer zum Umstieg auf Erneuerbare Energieträger motivieren soll. Als Partnergemeinde unterstützt Braunau dieses Programm und setzt verschiedene bewusstseinsbildende Maßnahmen um. So wurde bereits mehrmals über die Braunauer Stadtnachrichten und über eine Medieninformation über die Kampagne und Förderungen bei der Heizungsumstellung informiert. Private Haushalte mit einer bestehenden Ölheizung wurden von der Stadt Braunau aktiv angeschrieben, um über die Heizungsumstellung auf Erneuerbare Energien und damit verbundene Fördermöglichkeiten zu informieren.