Welttag der psychischen Gesundheit am 10. Oktober

Der 10. Oktober gilt weltweit als Tag der psychischen Gesundheit. Der Tag wurde 1992 vom Weltverband für psychische Gesundheit (World Federation for Mental Health) gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Jedes Jahr am 10. Oktober wird auf die seelische Gesundheit aufmerksam gemacht, über psychische Erkrankungen aufgeklärt und Solidarität mit Betroffenen ausgedrückt, um einer Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen entgegenzuwirken. Nach dem Motto: "There is no health without mental health – es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit!"

Jeder vierte Mensch betroffen

Laut Schätzungen der WHO ist etwa jeder vierte Mensch mindestens einmal in seinem Leben von seelischen Problemen oder psychischen Störungen betroffen. In Österreich leiden oder litten 39 Prozent der Menschen im Laufe ihres Lebens an einer psychischen Krankheit. Seit Beginn der Corona-Pandemie wird die psychische Gesundheit von Menschen aller Altersgruppen auf eine harte Probe gestellt. Während der Pandemie hat sich die Häufigkeit von depressiven Erscheinungen sogar verfünffacht. Auch Kinder und Jugendliche sind häufiger betroffen. 

Für das 21. Jahrhundert prognostizierte die WHO, dass chronischer Stress für unsere körperliche und psychische Gesundheit die größte Gefahr und die Depression zur Krankheit Nummer eins wird. Es betrifft viele, aber nur wenige sprechen über die eigene psychische Erkrankung. Betroffene wollen oder können es sich oft nicht eingestehen, haben Angst vor der Reaktion anderer. "Seelische Erkrankungen sind nach wie vor ein Tabu-Thema. Dies führt oft zu Ausgrenzung – mit schweren Folgen für Betroffene, Angehörige und letztlich uns alle", betont Gabriele Knauseder, Arbeitskreisleiterin der Gesunden Gemeinde Braunau. "Es wird leider nach wie vor unterschätzt, wie wichtig die seelische Gesundheit ist. Reden Sie über Ihre psychische Krankheit und darüber, wie es Ihnen wirklich geht. Und suchen Sie für sich und Ihre Familie Hilfe und Unterstützung!"

Die Früherkennung von Krankheitssymptomen und eine rechtzeitige Behandlung der ersten Anzeichen sind von besonderer Bedeutung. Es kann bereits massiv entlasten, wenn in der Familie offen über die Krankheit gesprochen und diese als Teil des Alltags anerkannt wird. 

erschienen in: Braunauer Stadtnachrichten 197, September 2022