Saatkrähen im Palmpark

Seit einigen Wochen ist eine Ansiedlung von Saatkrähen im Palmpark zu beobachten – dabei handelt es sich um das zweite bekannte Vorkommen von Saatkrähen in Oberösterreich!

Saatkrähen sehen zwar den in den Auen und Wäldern bei uns immer schon brütenden Rabenkrähen ähnlich, aber sie unterscheiden sich von Rabenkrähen durch eine nackte Hautstelle am Schnabelende. 

Prinzipiell bewohnt die Saatkrähe halboffene, parkartige Landschaften, grünlandreiche Flusstäler, Aulandschaften und abwechslungsreiches Kulturland.

Als Kulturfolger dringt sie aber auch in menschliches Siedlungsgebiet vor und brütet selbst in zentralen Grünanlagen und Parks – wie wir es aktuell im Braunauer Palmpark beobachten. 

Die Ansiedlung inmitten von Städten wird u. a. auch als „Schutzflucht“ gedeutet, da in den Ballungszentren der Druck menschlicher Verfolgung geringer ist als im Umland. 

Saatkrähen verweilen an ihrem Brutplatz nur bis etwa Ende Juni – es ist also davon auszugehen, dass sie den Palmpark im Frühsommer wieder verlassen werden und sich dann außerhalb der Stadt aufhalten werden. 

Westlich der Enns sind Saatkrähen in Österreich ausgesprochen seltene Brutvögel. Die Saatkrähe als in Oberösterreich freilebende, nicht jagdbare Vogelart stellt gemäß § 5 Z. 1 der Oö. Artenschutzverordnung eine geschützte Tierart dar. 

Gemäß § 28 Abs. 3 Oö. Natur- und Landschaftsschutzgesetz 2001 dürfen geschützte Tiere in all ihren Entwicklungsformen nicht verfolgt, beunruhigt, gefangen, befördert, gehalten oder getötet werden. Jede Beschädigung oder Vernichtung der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten geschützter Tiere ist gemäß § 28 Abs. 4 leg. cit. verboten.

Da Saatkrähen besonders ruffreudig sind, sind wir im Palmpark aktuell mit einer gewissen Lärmbelastung konfrontiert. Es ist verständlich, dass diese Ruflaute für Anrainer: innen störend sein können. 

Die Stadtgemeinde Braunau bittet jedoch um Verständnis und hofft, dass es ein halbwegs gutes Miteinander zwischen uns Menschen und den Saatkrähen gibt, die unsere schöne Stadt kurzzeitig als Ort für die Aufzucht ihrer Jungen nutzen.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Bezirkshauptmannschaft Braunau als Naturschutzbehörde: bh-br.post@ooe.gv.at

25.04.2024