Die Klimakrise ist eine der größten gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen unserer Zeit und nur mit entschlossenem Handeln zu bewältigen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität spielen Städte eine zentrale Rolle, denn sie verursachen etwa 75 Prozent der globalen CO2-Emissionen und sind für fast 80 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich. Städte und Gemeinden sind zentrale Motoren dafür, die Klima- und Energiewende auf regionaler Ebene voranzutreiben.
Fahrplan bis 2040
Die Stadtgemeinde Braunau am Inn hat sich daher zum Ziel gesetzt, sich dieser Aufgabe auch weiterhin proaktiv zu stellen und eine kommunale Klimastrategie zu erarbeiten, um die Querschnittsthemen Klimaschutz und Klimawandelanpassung in unserem kommunalen Handeln zu verankern und Maßnahmen zu den Themen Klimaschutz, Klimawandelanpassung, Bodenschutz, Energie, Gebäude, Beschaffung und Ernährung (weiter) zu entwickeln. Als Ergebnis soll in den nächsten Monaten ein operativer Fahr- und Umsetzungsplan entstehen, welcher möglichst konkrete Maßnahmen mit Zeitschiene und Finanzierungsdarstellung bis 2040 festschreibt.
In Kooperation mit dem Klimabündnis OÖ hat sich unsere Stadt dafür an der Ausschreibung „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt 2024“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) beteiligt und eine Förderzusage erhalten.
Am Begleitprozess „Mission Klimaneutrale Stadt“ des Klimaschutzministeriums in Kooperation mit dem Klima- und Energiefonds nehmen derzeit 47 Pionierstädte aus allen österreichischen Bundesländern teil. Die Beteiligung unserer Stadt an diesem geförderten Prozess bietet die Chance, maßgeschneiderte klimawirksame Lösungen und Handlungsempfehlungen für Braunau zu entwickeln. Diese sollen dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen und auch angesichts der Herausforderungen des stattfindenden Klimawandels die Lebensqualität in unserer Stadt zu sichern. Im Laufe des kommenden Jahres wird in mehreren Schritten von Politik und Verwaltung mit externer Begleitung und unter Einbindung der Bevölkerung eine Klimastrategie erarbeitet.
„Grünere Städte sind kühler und haben eine bessere Luft. Bessere Geh- und Radwege sowie öffentlicher Verkehr sorgen für belebte Ortskerne. Mehr natürliche Böden bedeutet mehr Sicherheit bei Starkregenereignissen und, und… Es geht letztlich um unsere Heimat und um nichts weniger als die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder auf diesem Planeten,“ sagt Norbert Rainer, Geschäftsführer des Klimabündnisses Oberösterreich.
Bestehendes weiterentwickeln
Als Klimabündnis- und Bodenbündnisgemeinde sowie FAIRTRADE-Stadt hat die Stadtgemeinde Braunau am Inn über die vergangenen Jahre und Jahrzehnte bereits zahlreiche Maßnahmen zum Klima- und Bodenschutz gesetzt. Als richtungsweisende Schritte haben unter anderem die Erstellung des Gesamtenergiekonzepts, ein Fahrrad- und Mobilitätskonzept, ein Förderprogramm für Baumpflanzungen sowie diverse Renaturierungen bereits viele Verbesserungen auf den Weg gebracht. Der aktuelle Prozess soll darauf aufbauen und bisherige Leistungen zu einer umfassenden kommunalen Klimastrategie weiterentwickeln.
(Dezember 2024)